Rasche Rückkehr
in den Alltag
Die Prähabilitation wurde entwickelt, um den Patienten nach einer Behandlung die Rückkehr in den Alltag zu erleichtern. Tatsächlich gibt es jedoch eine Vielzahl von positiven Effekten nicht nur für Patienten/innen sondern ebenso für Ärzte, Krankenhäuser und Kostenträger.
Welchen Nutzen bietet die Prähabilitation für Patienten/innen?
Patienten/innen erfahren vielfältige positive Effekte. Dazu gehören ganz besonders die folgenden Effekte:
Schnellere Genesung und Rückkehr in den selbstbestimmten Alltag
Vermeidung oder Reduktion des Risikos von Komplikationen
Förderung der allgemeinen Gesundheit
Eine Verbesserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit
Eine verbesserte und aktive Patienten/inneneinbindung in den Heilungsprozess und damit höhere Patientensouveränität
Erfolgsaussichten der Therapie verbessern (z.B. bei Krebstherapien)
Welchen Nutzen bietet die Prähabilitation den Krankenhäusern bzw. Leistungserbringern?
Aus der Perspektive der Behandler birgt die Prähabilitation eine Reihe sehr wertvoller Vorteile:
Höhere Kosteneffizienz durch geringe stationäre Aufenthaltsdauer der Patienten(innen) sowie niedrigere Komplikationsraten
Verbesserte Kunden- bzw Patienten/innenbindung
Effiziente Arzt und Patienten/innen Kommunikation auf Basis von Echtzeit-Patientendaten
Verbesserte Adhärenz durch eine begleitende Überwachung des Prähabilitationsprozess durch den behandelnden Arzt
Welchen Nutzen bietet die Prähabilitation dem Krankenversicherer und Kostenträgern?
Aus der Perspektive der Kostenträger
bietet die Prähabilitation zum einen
eine Reduktion des
durchschnittlichen Krankenhausaufenthalts
(ggf. auch langfristige Anpassung der
Krankenhauskosten) 1 2 5 7 sowie
zum anderen eine Vermeidung bzw.
Reduktion der Wahrscheinlichkeit für
Komplikationen 4 und / oder eine
Rückkehr ins Krankenhaus 8 sowie
der damit verbundenen Kosten.
Direkte Kosteneinsparungen durch geringere Komplikationsraten, da gut vorbereitete Patienten weniger postoperative Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infektionen, kardiovaskuläre Ereignisse oder ein Delir erleiden. Jede vermiedene Komplikation spart erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen für Intensivbehandlung, zusätzliche Operationen, teure Medikamente und verlängerte Krankenhausaufenthalte und schont die knappen Ressourcen in Behandlung und Pflege.
Reduzierung indirekter und Folgekosten durch weniger Wiederaufnahmen (Readmissions): Komplikationen treten oft erst nach der Entlassung auf und führen gegebenenfalls zu Wiedereinweisungen. Prähabilitation kann diese Risikorate signifikant senken, da die Patienten robuster und weniger anfällig für solche Folgeprobleme sind.
Potenziell geringerer Rehabilitationsaufwand: Ein physisch starker Patient mit gut erhaltener Muskelmasse benötigt oft eine kürzere oder weniger intensive Anschlussrehabilitation (AHB).
Reduzierte Pflegebedürftigkeit: Prähabilitation hilft, die funktionelle Selbstständigkeit der Patienten zu erhalten, um das Risiko einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit zu reduzieren.
Patient*innen, die die Prähabilitation praktizieren, nehmen eine erhöhte Gesundheitskompetenz mit in den Alltag. Diese verbesserte Gesundheitskompetenz bildet ein sehr wertvolles Fundament für eine zukünftige Primärprävention.
Fußnoten:
1 Santa Mina et al, 2014a; 2 Moyer et al, 2017; 3 Minnella et al, 2017; 4 Barberan-Garcia et al, 2018; 5 Howard et al, 2019; 6 Vasta et al, 2020; 7 Gentry et al, 2020; 8 Sánchez-Iglesias et al, 2020
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